Es gibt tausende Probleme in allen Schwierigkeitsgraden in bester Felsqualität. Oft sind diese auch in Parcours verschiedener Schwierigkeit eingeteilt. Das erkennst du an farbigen Nummern an den Bouldern. Hört sich irgendwie bekannt an? Ja genau, daher kommen die unterschiedlichen Farben in der Boulderhalle.
Weitere Trendgebiete sind
- die Rocklands in Südafrika,
- das Zillertal in Österreich,
- Albarracin in Spanien und
- das Tessin in der Schweiz.
Das ist allerdings nur eine Aufzählung der aktuellen Trendgebiete. Überall auf der Welt gibt es kleine und große Bouldergebiete vom einzelnen Block irgendwo im Wald bis zu den gigantischen Felshalden im Himalaya.
Bekannte Boulderer und die bekanntesten Boulder
Zu den bekanntesten und einflussreichsten Boulderern weltweit gehören Dave Graham, Fred Nicole, Daniel Woods und Nalle Hukkataival.
Der wohl weltweit schwerste Boulder Burden of Dreams 9A/V17 befindet sich in Finnland. Er verlangte dem Erstbegeher Nalle Hukkataival mehrere Jahre Einsatz und über 80 Tage Arbeit ab bis er die wenigen Züge zum Top zusammenhängen konnte. Das Problem ist bisher trotz Versuchen anderer Boulderer unwiederholt.
Weitere bekannte Boulder (mit Video):
*Ein Highball bezeichnet einen besonders hohen Boulder. Neben den schwierigkeitstechnischen Anforderungen muss der Boulderer sich außerdem noch sehr intensiv mit seiner eigenen Psyche und dem Management potenziell gefährlicher Stürze auseinandersetzen.
Schwierigkeitsgrade im Bouldern
Für das Bouldern haben sich weltweit zwei Bewertungsskalen etabliert. Zum einen die französische Skala von 1A bis 9A und zum anderen die amerikanische V-Skala von V0 bis V17. Die V-Skala ist etwas grober in den Abstufungen bis sich die Steigerungen beider Skalen ab V7 analog entsprechen.
Beispiel: Ein französischer Grad 7B+ (schon ganz schön schwer) entspricht dabei einer V8 im amerikanischen System.
Schwierigkeitsgrade sind das beliebteste Streit- und Diskussionsthema unter Klettersportlern und Boulderern. Jeder empfindet den Grad eines Problems unterschiedlich, abhängig von seiner Lösung, Körpergröße, Vorlieben, Wetterbedingungen… Ein schwieriges Thema.
Üblicherweise vergibt der Erstbegeher eines Problems einen Bewertungsvorschlag und die Wiederholer geben dazu ihre Einschätzung ab. Mit der Zeit pendelt sich der Grad auf einen Konsens ein.
Oft vergeben die Wiederholer eines Boulders auch einen „Personal Grade“. Dabei handelt es sich um einen elegante Weg zu sagen, dass Er oder Sie den Boulder als leichter oder schwerer empfindet ohne den Erstbegeher damit direkt anzugreifen.
Wettkämpfe im Bouldern
In Deutschland finden jedes Jahr hunderte Boulderwettkämpfe statt. Beinahe jede Boulderhalle richtet einen eigenen Wettkampf aus, wobei sich diese in der Regel an Amateure richten. Es gibt auch Formate, bei denen ein beachtliches Preisgeld Weltcup-Athleten, zur Freude der Zuschauer, in kleine Boulderhallen lockt.
Darüber hinaus finden organisierte professionelle Wettkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene statt. Die Boulder World Cups sind eine Serie von mehreren internationalen Wettkämpfen mit Preisgeldern bei dem ein Gesamt-Weltcup-Gewinner ermittelt wird. Die Athleten, die an diesen Cups teilnehmen sind überwiegend professionelle Sportler, die von Sponsoring und Preisgeldern leben.
Es gibt verschiedene Formate von Boulderwettkämpfen. Meistens findet eine Qualifizierungsrunde mit vielen zu bezwingenden Bouldern statt in der die besten Teilnehmer für das Finale ermittelt werden. Dort gilt es in der Regel nur noch vier Boulder zu schaffen. Männer und Frauen werden im Finale üblicherweise getrennt und messen sich an unterschiedlichen Bouldern.
Der Gewinner ist der- und diejenige mit den meisten gekletterten Problemen. Bekannte Wettkampfboulderer sind Jan Hojer, Janja Gabret, Juliane Wurm und Anna Stöhr.
Erstmals ist der Klettersport auch bei der Olympiade 2021 vertreten (verschoben von 2020 aufgrund der Corona-Pandemie). Leider wurde vom olympischen Komitee nur ein Satz Medaillen vorgesehen. Deshalb wird das gesamte Spektrum des Klettersports in einem kombinierten Wettkampf aus Bouldern, Sportklettern und Speed-Klettern abgeprüft werden.
In der Realität gab es vor dieser Ankündigung nur einen Weltcup-Athleten (Sean McColl), der in allen drei Disziplinen aktiv war. Dieses Format hat das Training für jeden potenziellen Olympia-Athleten massiv auf den Kopf gestellt. Besonders die Randdisziplin Speed-Klettern hatte vorher kaum internationale Relevanz und keinerlei Reiz für Athleten aus dem Bouldern und Sportklettern.