Hui, das ist mal Deutsch für Fortgeschrittene. Nach ziemlich genau zwei Jahren Dauertest durch sieben Länder an weit über 100 Klettertagen bin ich fast versucht das zu hoffen. Und ich würde es mir auch so wünschen, denn der Petzl KAB Seilsack* hat überzeugt und ist von schleppenden Freunden und Kletterpartnern ins Herz geschlossen worden.
– Info: Ich habe den Seilsack selbst bezahlt und kritisch getestet. –

Kann der Seilsack mehr als die anderen?
Nein und Ja.
Die Grundaufgaben eines Seilsacks sind aus meiner Sicht:
- Kletterseil bei der Lagerung vor schädlichen Umwelteinflüssen bewahren
- Transportmedium für den Weg zwischen Gerümpelkammer und Fels bzw. Halle
- Seil sauber halten im Dreck am Wandfuß oder den magnesia-beschneiten Weiten deiner Lieblingskletterhalle
Erfüllt der Petzl KAB das? Schuldig in allen Anklagepunkten.
Und obendrein? Nicht besonders viel mehr. Und das muss er auch nicht.

Die Schnallen sind mittlerweile gut zerkratzt aber nicht auch nur ein bisschen verbogen.
Es sind die kleinen Dinge, wie das weiche Material, dass am Ende des Klettertages beim Aufräumen mit wunden Fingern keinerlei Aggressionen auslöst. Und wenn der Rückweg zum Auto steil und brenzlig ist, schmeiße ich das ganze Teil einfach runter und kann mich darauf verlassen, dass es den unzerstörbaren Metallschnallen am Verschluss egal ist. Und obendrein ist die Verarbeitung makellos und das Gesamtpaket einfach schön.
Features
Die Seiltasche, wie das eleganter ausgedrückt heißt, bietet Platz für bis zu 110m Seil. Oder zusätzlich Extra-Stauraum für das ganze Sportkletterset bei Nutzung der üblicheren 60-70m Seil.

Und das passt rein: 55m Seil, Gurt, 10 Exen, Schuhe, GriGri, Chalkbag und wahlweise kleiner Jack-Russel Terrier oder Brotzeit.
Im Deckel verstaut man geschützt hinter einem großzügigem Reissverschluss den Topo oder ähnlich kleine Dinge. Zusätzlich zum Tragegurt gibt es einen verstaubaren Hüftgurt in der Dimension, wie man das von Daypacks kennt. Dieser ist durchaus angenehm beim Tragen und fixiert das Gewicht des Seils bei bewegungsintensiven Zustiegen.
Im Inneren wartet ein kleines Schlüsselfach mit Reissverschluss und zwei praktische Materialschlaufen. Die 140x50cm große Seilplane in Trapezform ist herausnehmbar und selbst im Packmaß marginal. Allerdings denke ich, dass die Plane über die Jahre irgendwann aufgeben wird aufgrund zu viel Felskontaktes. Bisher ist ist sie aber top im Schuss.
Außerdem gibt es noch zwei Trageschlaufen für den schnellen und sauberen Transport zwischen Routen.
Mein Fazit
Mein Lieblingsseilsack unter allen, die ich kenne. Was kann man bemängeln? Die unzerstörbaren Schnallen können etwas fummelig zum Schließen sein und die Plane (abnehmbar) wird nicht solangen halten, wie der Rest des Produkts.
Der KAB überzeugt in allen üblichen Verwendungen und kann bei 60m Seil außerdem dein ganzes Sportklettequipment mittransportieren. Da ich aber immer einen Rucksack dabei habe, nutze ich die Seiltasche klassisch nur für das Seil und werfe sie zum Tragen über den Kopf auf das Deckelfach des Rucksacks. Obendrein macht der Seilsack einfach glücklicher, weil er kompromisslos nutzbar ist, hübsch aussieht, sich toll anfühlt und einfach Qualität vermittelt.
Preislich liegt der Petzl KAB im Segment „Seiltasche mit Extrastauraum“ vergleichsweise günstig bei Nachforschung bei den Bergfreunden.
Somit: Klare Empfehlung.
Weitere Reviews lesen und oder den Seilsack kaufen könnt ihr hier*
Oder schaut euch den KAB gleich hier im Preisvergleich an:
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Auf dem Bild ist aber ein Yorkshire Terrier und kein Jack Russell Terrier, oder? 😉
ups 😉